Vor fast 35 Jahren, hatte Anna Schiesl, damals Vorstandsmitglied des Ortsverbandes der Frauen-Union Etzenricht, die Idee, den alten Brauch zu Maria Himmelfahrt aufleben zu lassen.
Gebinde aus Kräuter- und Blumenarten, gemäß der mündlichen und schriftlichen Überlieferungen zu fertigen. Etwas, das auch in die Zeit passt, in der immer mehr das Interesse an heilsamen Pflanzen entdecken. So wurde auch der Brauch der Kräutersegnung wieder modern, deren Beigaben für verschiedene Symbole stehen. Zum Beispiel steht Rosmarin für Mut, Pfefferminze für die Liebe, Salbei für den Wohlstand und den Erfolg. Eigentlich kann jedes Kraut in den Strauß gebunden werden, das Garten und Flure hergeben. Meist sollte aber die symbolträchtige Zahl sieben vorhanden sein. Die Hauptkräuter Wermut, Kamille, Johanneskraut, Salbei, Ringelblume, Spitzwegerich und Arnika dabei sein.
Die Frauen achteten natürlich darauf, die wichtigsten Zutaten mit einzubinden.
Herstellung der Kräutersträuße und ihre Bedeutung
Bei Vorsitzender Renate Müller auf der Terrasse wurden die Sträuße gefertigt. Die Frauen verwendeten alles, was sie in der Umgebung aufstöbern konnten. Dank des Regens in der letzten Zeit, waren verschiedene wildwachsende Kräuter heuer nicht schon vertrocknet. Dementsprechend konnten die Buschen auch buschig gebunden werden.
Vor der Kirche boten die Frauen die Kräutersträuße zum Verkauf an, die dann während des Gottesdienstes gesegnet wurden.
Kräuterbuschen bringen Geld für den Kirchenschmuck
Der Erlös der Kräutersträuße geht schon seit die Frauen-Union den Brauch wieder aufgenommen hat an die örtliche Kirche. Im Laufe der Jahre konnten so etwa 8500 Euro abgegeben werden, die überwiegend für den Blumenschmuck im Gotteshaus Verwendung finden.